Heute war es dann soweit. Wir hatten unser Planungsgespräch mit dem Architekten. Coronabedingt haben wir das Gespräch via Skype durchgeführt. Ich bin zwar Informatiker, aber mich freut es immer noch, was heutzutage über das Internet möglich ist.

Formulargeplänkel

Die erste Stunde des Gesprächs war reines Formulargeplänkel. Also nochmal der Abgleich, dass die vertraglichen Sachen auch weiterhin stimmen, welche Unterlagen benötigt werden und dann nochmal jede Menge Kleingedrucktes zur Bauplanung und Bauausführung.

Wenig amüsant war, dass an vielen Stellen neue Pflichten für uns genannt worden, die beiläufig angekreuzt wurden. Auch wurden viele Punkte als Mehrleistung genannt, wovon wir ausgegangen sind, dass diese bereits im Vertrag enthalten seien. Hierzu aber später mehr.

Änderungen am Grundriss

Nachdem wir das Formular abgeschlossen hatten, wurden wir gefragt, ob wir noch Änderungen am Grundriss oder an der Ausführung hätten. Wir gingen davon aus, dass wir unsere bisherigen Änderungen einfach per E-Mail zusenden und diese werden dann eingearbeitet, aber nein: diese sollen jetzt eingebracht werden, da die Akte dann eigentlich erstmal abgeschlossen wird.

Und so haben wir eine weitere Stunde damit verbracht unsere 20 (!) Änderungswünsche vorzutragen. Dazu zählten:

  • Türen spiegeln bzw. Türanschläge ändern
  • Fenster und Türen verschieben
  • Fenster zu verkleinern oder zu vergrößern
  • Wände zu verschieben
  • usw.

Und so wurde unser Grundriss mit jeder Menge handschriftlicher Korrekturen versehen. Uns wurde zwar gesagt, dass später weiterhin Änderungen möglich seien, aber diese erneute Planungsrunde erst einmal durch die HS-Bau angeboten werden muss. Das heißt: jede Änderung, die nach dem heutigen Tag kommt, kostet extra. Dieser Punkt und die anderen Mehrleistungen, die im Protokoll erwähnt wurden, kommen extrem überraschend und wir sind gespannt, wie das ausgeht, sobald wir das Protokoll tatsächlich vorliegen haben, denn über Skype konnte man das Kleingedruckte beim besten Willen nicht lesen.

Bei der Frage, wie lange wir nun auf die Bauantragsunterlagen warten müssten, fiel uns dann erstmal wieder die Kinnlade runter: bis zu 12 Wochen kann es jetzt dauern, bis die neuen Grundrisse reingezeichnet wurden, diese seien dann durch uns zu bestätigen und erst dann beginnt die 4-wöchige Frist laut Vertrag für die Ausstellung der Antragsunterlagen. Und dabei lief es doch gerade so gut…

Learnings:

Vorbereitung für das Planungsgespräch ist alles. Uns wurde bei der Baufinanzierung einst gesagt: die ganze Vorbereitung und Vorplanung dankt uns keiner. Dem kann ich jetzt getrost widersprechen: doch, unser Geldbeutel. Jede weitere Planung, jede weitere Stunde mit dem Architekten spürt man schmerzhaft im eigenen Geldbeutel.

Daher schaut euch eure Grundrisse aus dem Werkvertrag genau an und prüft sofort, ob ihr irgendwelche Änderungen bereits jetzt schon berücksichtigen wollt. Sobald diese in der Bauausführung festgelegt sind, wird es teuer, diese nachträglich zu ändern. Spätestens, wenn auf der Baustelle festgestellt wird, dass der Türanschlag doof ist, die Tür aber schon bestellt ist, wird es definitiv problematisch. Besser noch: wenn ihr noch keinen Vertrag unterschrieben habt, könnt ihr alle Änderungen kostenlos einfließen lassen und müsst auch keine Monate darauf warten, um die aktualisierten Pläne zu erhalten.

Prüft außerdem genau euren Vertrag, welche Leistungen im Vertrag enthalten sind und was tatsächlich Mehrleistungen sind. Im Planungsgespräch sollte man wissen, was wirklich vereinbart wurde und was nicht.

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